10 Faktoren zur Steigerung des Production Value

Ein Film der eyecademy

Teuer aussehen ≠ teuer sein

Eine hochklassige Machart lässt auch den Inhalt eines Films wertiger erscheinen. Dabei muss ein Film nicht teuer sein - es reicht, wenn er „teuer aussieht“, um beim Zuschauer als hochwertig eingestuft zu werden. Die entscheidenden Fak­toren haben wir hier zusammen­gestellt und direkt verfilmt.

 

Standbild aus eyecademy-Film: Moderator Sascha Schiffbauer im Schloss Biebrich Wiesbaden

Früher war alles balkiger

Wenn auf unseren alten Röhren-Fernsehgeräten das Programm auf einmal schwarze Balken oben und unten hatte, wussten wir: ah, ein Spielfilm. Und da Spielfilme durch ihre wesentlich höheren Budgets mehr zu bieten hatten als direkt fürs Fernsehen produzierte Sendungen, wurden die „Spielfilmbalken“ für uns zu einem Indikator für hochwertigere Inhalte.

 

Das ging sogar so weit, dass manche Unternehmensfilm-Produzenten ihre 4:3-Filme nachträglich mit schwarzen Balken überlagerten, um sie hochwertiger erscheinen zu lassen.

 

Standbild aus eyecademy-Film: Behind-the-scenes-Einstellung - Moderator und Filmteam on location

Willkommen in der Welt des Production-Value

Ob ein Film als mehr oder weniger wertig angesehen wird, hängt also stark von unseren Seh-Erfahrungen ab. Nicht nur die aus Spielfilmen bekannten Aspekte, sondern auch ganz elementare Details entscheiden darüber, wo der Zuschauer den Film in seiner Niveauskala einordnet.

 

Im hier eingebetteten Film zeigt unser Moderator Sascha Schiffbauer, wie sich das Videobild Schritt-für-Schritt verbessert, wenn man „an den richtigen Stellschrauben“ dreht.

 

eyecademy-Film, 4:15 Min.   

Und hier sind sie nochmals in Textform...

Die 10 Faktoren zur Steigerung des ‚Production Value’

1. Maske

Hohe Temperaturen (Beleuchtung, unbelüfteter Raum) plus Aufregung des Protagonisten führen schnell zu unschön glänzenden Hautpartien im Gesicht.

Zwar ist es teilweise mit viel Aufwand möglich, diese im Nachhinein zu beseitigen, es ist aber wesentlich günstiger, bereits bei der Aufnahme an eine Person zu denken, die mit verschieden farbigen Hautpudern, Pinseln und Küchenkrepp dagegen angeht. Bei aufwändigeren Drehs empfiehlt sich der Einsatz eines/r Visagisten/in, der/die dann auch für ein videogeeignetes Make-up sorgen kann.

 

2. Kostüm/Kleidung

Auch die Wahl der Kleidung will wohlüberlegt sein. Störfaktoren zu vermeiden heißt in diesem Fall, auf zu hohe Kontraste oder zu feingemusterte Kleidung zu verzichten.

 

3. Lichtsetzung

Es muss nicht unbedingt die klassische 3-Punkt-Beleuchtung sein, aber ein weiches Beauty-Licht von vorne und ein Spitzlicht (Backlight, Hair-Light) von schräg hinten verleiht Tiefe ohne harte Schatten, wie sie von einer einzelnen Leuchte entstehen.

 

4. Bildgestaltung/Kadrierung

Eine interessante Bildkomposition mit wenig Headroom sorgt für mehr Professionalität. Korrekt gesetzte Abstände zum Bildrand werden als angenehm empfunden. Der Blick fokussiert sich aufs Wesentliche.

 

5. Kamerabewegung

Film schreit nach Bewegung, und Bewegung schafft Aufmerksamkeit. Der Protagonist kann sich im Bild bewegen, oder eine Kamerabewegung sorgt für ein dynamisches Empfinden. Früher waren dafür sehr aufwändige Kamerawagensysteme erforderlich. Heute setzt man dafür kompakte Slider ein.

 

6. Location/Set

„Location is everything“! Tatsächlich ist der Drehort einer der bedeutendsten Faktoren, um Atmosphäre zu erzeugen und den Bildeindruck zu veredeln.

 

7. Schärfentiefe

Unser Auge ist verwöhnt von dem Effekt geringer Schärfentiefe aus Spielfilmen. Soll die Produktion also eher nach Spielfilm als nach Fernsehnachrichten aussehen, so steigt mit diesem „Filmlook“ auch die Wertschätzung beim Betrachter.

 

8. Grading

Nach einer möglichst „neutralen“ Aufnahme kann der Szene ein bestimmter Look verpasst werden. Mit entsprechendem Grading kann die Bildwirkung durch Kontraste und Sättigung gesteigert werden. Und wichtige Bildbereiche können durch Helligkeit und Unschärfe in den Fokus gerückt werden (Vignettierung).

 

9. Musik/Sound Effekte

Ein verständlicher Ton ist Grundvoraussetzung. Passende musikalische Untermalung erzeugt Stimmung und kann die Dramaturgie entscheidend unterstützen. Soundeffekte an den richtigen Stellen setzen verstärkende Akzente.

 

10. Motion Design

Eine schöne Verpackung macht die Ware erst zum Geschenk. Grafisch gestaltete Intros und Outros, Bauchbinden und sogenannte Call-outs „verpacken“ den Film und bereichern ihn durch zusätzliche Infos und visuelle Wow-Effekte.

-----------------------

Der oben eingebettete Film ist eine Koproduktion von eyecatcher mit der Hochschule RheinMain. Mehr darüber hier.

Über weitere eyecademy-Beiträge benachrichtigt werden?

Einfach einem oder mehreren unserer Social-Media-Kanäle folgen:





Zurück

Rubriken

 

 

Blog abonnieren

Bei Xing:

Bei linkedin: